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Fachwerk, Holzbeschlag und Schmucktüren

Typisch für Clausthal und Zellerfeld sind die Fachwerkhäuser, die - ungewöhnlich für Norddeutschland - mit der Traufseite zur Straße stehen. Häufig haben die Hausfassaden der Fachwerkhäuser auch heute noch als Wetterschutz einen waagerechten Beschlag aus dicken Brettern. Bei vielen repräsentativen Gebäuden wurde er nachträglich angebracht - so zum Beispiel in Zellerfeld am Dietzelhaus oder dem Amtsgericht. 

Eine andere Art des Hausbeschlages ist die senkrechte Verbretterung, wobei die Lücken zwischen einzelnen breiten Brettern mit einem schmaleren Brett (Deckel) geschlossen werden.

Typisch für die Oberharzer Bergmannshäuser ist darüber hinaus ein deckender Farbanstrich.

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Türen

Hausfassade und -umriss der Oberharzer Bürgerhäuser sind sehr schlicht, auch in der Anordnung der Fenster sind sich die Häuser sehr ähnlich. Einziger Schmuck und Blickfang der Oberharzer Bürgerhäuser ist die farbenfrohe Tür mit ihren geschnitzten Verzierungen. Sie ist in der Regel zweiflügelig und öffnet sich nach innen, damit bei Schnee außen eine sog. Wintertür angebracht werden konnte.

Gliederung und Gestaltung der Haustüren haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert - die Türen wurden höher, bekamen Oberlicht und Lampe. Griffgarnituren und Verzierungen unterlagen modischen Einflüssen.

Noch heute schmücken in Clausthal und Zellerfeld schöne Eingangstüren viele Häuser. Besonders häufig begegnet man ihnen in Zellerfeld.

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Bergmannshäuser

Noch heute lässt sich bei den allermeisten alten Bergmannshäusern die ursprüngliche Fassadenaufteilung „3 Fenster - Tür - 1 Fenster“ oder „3 Fenster - Tür (mit Fenster) - 3 Fenster“ erkennen.

Die typische Fassade der Bergmannshäuser und der Raumzuschnitt im Inneren haben sich im Laufe der Jahrhunderte kaum geändert. Die Eingangstür führte auf einen Flur mit Durchgang zum Hof, wo sich der Stall befand. Zur Beleuchtung des Flurs war neben der Tür ein Fenster; auf der anderen Seite hat die traditionelle Fassade drei Fenster, die zum größten Raum, der Vorderstube, gehörten. Auf der Rückseite lagen die kleinere Hinterstube und die schmale Küche. Sie hatte einen Kamin, an dem auch ein Ofen in der Wand zwischen Vorder- und Hinterstube angeschlossen war. Schon bald wurde dieser einfache Hausgrundriss zum Doppelhaus erweitert, indem auch auf der anderen Seite des Flurs eine weitere Vorder- und Hinterstube mit Küche hinzukam; außerdem wurden die Häuser bald aufgestockt. Das Nebeneinander abtrennbarer Wohnungen ist charakteristisch für die Oberharzer Bergmannshäuser, es eröffnete den Besitzern in schlechten Zeiten eine zusätzliche Einnahmequelle, wenn sie einen Hausteil vermieten konnten. 

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