Eine große Erleichterung für die Bergleute
Die Fahrkunst diente lange Zeit zum Einfahren in einem Bergwerksschacht. Dabei bewegten sich an einem, meistens von Wasserkraft angetriebenen, drehenden Rad zwei lange Stangen. Wenn sich das Rad drehte, wurde zunächst die eine Stange im Schacht angehoben, während sich die andere nach unten senkte. Nach einer halben Umdrehung des Rades kehrte sich die Bewegung der Stangen um; nun senkte sich die erste, und die zweite hob sich.
Durch geschicktes Umsteigen zwischen den beiden Stangen konnte der Bergmann also entweder in den Schacht ein- oder aus ihm ausfahren. Das Ein- bzw. Ausfahren mit der Fahrkunst ersparte dem Bergmann das zeitaufwändige, mühselige und gefährliche Steigen auf oftmals mehreren tausend Leitersprossen.
Die Fahrkunst wurde in Clausthal erfunden und zuerst im Harzer Bergbau eingesetzt. Sie ermöglichte es den Harzer Bergleuten, die lange Zeit tiefsten Bergwerke der Welt zu bauen. Die letzte noch funktionierende Fahrkunst kann in der Grube Samson in Sankt Andreasberg besichtigt werden.
Am Thomas-Merten-Platz in Zellerfeld können Sie das Modell einer Fahrkunst in Aktion sehen.
Ein Film über die Fahrkunst in der Grube Samson in St. Andreasberg