Hier geht es 1000 Meter nach unten
Wahrzeichen des Schachtes Kaiser Wilhelm II. ist das unter Denkmalschutz stehende zweitälteste erhaltene eiserne Fördergerüst in Deutschland. In der letzten Betriebsphase des Clausthaler Bergbaus war er der wichtigste und jüngste Hauptförderschacht.
Viele besondere technische Einrichtungen und seine große Teufe von über 1000 Metern haben den Kaiser-Wilhelm-Schacht berühmt gemacht. Er wurde in den Jahren 1880 bis 1892 zunächst bis zu einer Tiefe von 942 m abgeteuft, weil hier beste und reichste Erzvorkommen vorhanden waren. Die Erze wurden bis zu einem Niveau von 360 m unter Tage gehoben und dann mit Erzkähnen auf der sog. Tiefen Wasserstrecke zur Zentralen Erzaufbereitung am Ottiliae-Schacht gebracht. Dort wurden sie zu Tage gefördert und weiter verarbeitet. Ab 1905 wurde das Erz sogar noch 220 tiefer mit elektrischen Grubenloks in einem Stollen transportiert, der Tiefste Wasserstrecke genannt wurde.
Die übertägigen Anlagen des Kaiser-Wilhelm-Schachtes befinden sich heute auf dem Betriebshof der Harzwasserwerke GmbH in der Erzstraße 24. Die gesamte Schachtanlage gilt als selten geschlossenes Gebäudeensemble einer über 100-jährigen Bergbauanlage.
Das Schachtgebäude und die Maschinenhalle werden heute vom Oberharzer Geschichts- und Museumsverein e.V. betreut. Seit 1991 befindet sich hier auch der Betriebshof der Harzwasserwerke GmbH, zuständig für die Erhaltung der Anlagen des Kulturdenkmals Oberharzer Wasserregal. Als Symbole der großen wasserwirtschaftlichen Ingenieursleistungen befinden sich auf dem Gelände am Kaiser-Wilhelm-Schacht ein Kunst- und ein Kehrrad, in Originalgröße rekonstruiert. Sie zeigen die Dimension der im Bergbau eingesetzten Wasserräder im Vergleich zu einer modernen Turbine.
Besichtigung
Das Gelände ist für Besucher geöffnet, Schautafeln erläutern die einzelnen Anlagen. Einblicke in das Schachthaus und in die Fördermaschinenhalle sind tagsüber möglich.
In der ehemaligen Waschkaue finden Sie eine informative Ausstellung der Harzwasserwerke zum „Oberharzer Wasserregal“.